Johann Frederick Lampes Opernburleske "The Dragon of Wantley" konnte im Mai 1737 in Covent Garden einen Riesenerfolg verbuchen. Sie erlebte 69 Aufführungen in der ersten Saison, sieben mehr als die uns heute viel bekanntere "Beggar's Opera" von John Gay. Wie letztere beinhaltet auch "The Dragon of Wantley" eine Parodie auf die italienische Oper, welche in London zu dieser Zeit grosse Popularität genoss. Nicht unumstritten und durchaus nicht von allen geschätzt war Lampes Opernwerk, das die tragischen Figuren - den Helden, hier ein Tenor statt eines Kastraten wie sonst in der italienischer Oper üblich, eine begehrenswerte unschuldige junge Frau, eine eifersüchtige, nicht so unschuldige Dame und eine zu besiegende Gefahr - in die englische Gesellschaft und Landschaft transportiert. Die komische Wirkung des Librettos von Henry Carey wird durch Lampes seriöse Musik verstärkt. Zu hören ist eine schöne da capo-Arie, reichlich verziert, auf die Worte: "Du Hu-u-u-u-rensohn", oder ein Liebesduett, in dem es heisst: "Säulein können nicht so zärtlich sein wie wir", und in dem der Liebhaber seine Liebste mit einer schönen Flasche Bier vergleicht. Die fugierten Chorsätze erinnern uns an die grandiosen Chöre des "Messias"; aber hier wird von Gänsen und Puten, von Gejaul und Geschrei gesungen.